USD: War der Markt zu optimistisch?

Donnerstag, 02.05.2024 13:30 von Société Générale - Aufrufe: 114

Ich muss gestehen, dass dies tatsächlich die erste Pressekonferenz nach einer FOMC-Sitzung in meiner kurzen Zeit als FX-Analyst war, von der ich ein wenig enttäuscht war. Allerdings nicht vom Fed-Chef Jerome Powell, sondern eher ein wenig von den Fragen der teilnehmenden Journalisten. Eine enorme Anzahl an Fragen drehte sich darum, was passieren muss, damit die Fed noch eine Zinserhöhung vornimmt. Eine erneute Zinserhöhung schloss er vermutlich so deutlich wie möglich aus, was den Markt dazu veranlasste, den US-Dollar deutlich schwächer zu handeln. Auch eine Vielzahl an Kommentaren drehte sich darum, dass Powell doch so unerwartet taubenhaft klang.

Mein Eindruck war eigentlich ein anderer. Ich fand, dass Powell durchaus falkenhaft klang. Zwar wollte er nicht über Zinserhöhungen reden, sondern sprach eher davon, dass das derzeitige Zinsniveau restriktiv genug sei. Gleichzeitig betonte er aber eben auch, dass es vermutlich länger dauern dürfte als ursprünglich erwartet, bis das FOMC die notwendige Zuversicht erreicht hat, dass bei der Disinflation ausreichend Fortschritte erzielt wurden. Kurzum: Zwar dürfte es zu keinen weiteren Zinserhöhungen kommen, aber bei der derzeitigen Inflation dürfte es eben auch noch länger dauern, bis es zu Zinssenkungen kommt.

Die Reaktion des USD verdeutlicht aber, dass noch deutlicher falkenhafte Signale erwartet wurden. Praktisch scheinen manche Marktteilnehmer bei einer Kern-PCE-Rate im Jahresvergleich von 2,8%25 durchaus Spielraum für Zinserhöhungen gesehen zu haben. Ähnlich scheinen es auch die Journalisten auf der gestrigen Pressekonferenz gesehen zu haben.

Wenn ich mich aber nicht täusche, so haben noch vor wenigen Monaten die gleichen Journalisten ganz andere Fragen gestellt. Damals ging es eher darum, ob die Fed nicht Gefahr läuft, die bisher so starke Wirtschaft durch ihren Verzicht auf Zinssenkungen abzuwürgen. Kein halbes Jahr später sieht die Welt wieder ganz anders aus. Das zeigt sehr anschaulich, wie weit die jüngste USD-Stärke mal wieder gelaufen ist.

Das heißt jetzt nicht, dass wir in den nächsten Monaten einen deutlich schwächeren Dollar sehen werden. Nur sollte es der Markt mit seinen Erwartungen vielleicht auch nicht all zu weit treiben. Im Grunde gibt es eben doch eine Obergrenze für die USD-Stärke, weil irgendwann selbst die falkenhafteste Fed die fortgeschrittenen Markterwartungen einfach nicht mehr zufriedenstellen kann. Dies sollte man in seiner Analyse berücksichtigen.

Übrigens, zum Abschluss vielleicht noch ein Fun Fact am Rande: Powell hat den Unterschied zwischen den Zentralbanken, die jetzt über Zinssenkungen nachdenken, und der Fed sehr deutlich gemacht: Die US-Wirtschaft und der Arbeitsmarkt sind einfach deutlich stärker als anderswo in der Welt. Im Grunde das, was mein Chef Uli an dieser Stelle schon seit einigen Monaten über das Wachstumsdifferential schreibt.

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